Wenn es nicht mehr um das nackte Überleben geht
In den letzten Wochen habe ich mich viel mit dem Thema Kreativität beschäftigt. Vor allem damit, die kreative Praxis als Umwandlung zu verstehen und das auch zu leben.
Als Kind war Kreativität omnipräsent. Und ich weiß noch genau, wie mit dem Eintritt in die Schule und das damit verbundene Verknüpfen von Kreativität und Leistung irgendwas für mich verloren ging.
Lange habe ich kreiert und dabei natürlich auch Dinge verstoffwechselt, doch das antreibende Gefühl, war: Gesehen werden, gelobt werden, belohnt werden.
Gleichzeitig die Angst vor der Ablehnung und die Verknüpfung dieser Leistung mit meinem eigenen Wert.
Und das führte zu einem krassen Anspruch an mich, der häufig dazu geführt hat, dass ich Dinge gar nicht erst angefangen habe. Musik zu produzieren beispielsweise ist etwas, was ich schon ewig tun wollte, aber ich erst in den letzten Jahren drangetraut habe.
Als dann mit meiner Selbstständigkeit das kreative Arbeiten und auch fürs Auflegen als DJ bezahlt werden dazu kam, konnte ich sehr vielen verschämten Anteilen begegnen, die sich auf der einen Seite nichts sehnlicher als kreative Expression gewünscht haben, doch das dabei gesehen werden (und dann teilweise eben auch damit Geld zu verdienen) eine ganz große Welle an Angst ausgelöst.
Durch diese Ängste durchzugehen hat mich befreit. Was nicht heißt, dass ich jetzt vor kreativer Energie strotze, doch Dinge kreativ umzuwandeln ist ein Tool für mich geworden, wie es ganz früher als Kind schon war.
Damit das aber ging, musste ich erstmal fühlen, was mich davon abhalten will, diese Verletzlichkeit fürs kreativ werden zuzulassen und mir und meinem Körper Sicherheit vermitteln.
Denn Expression funktioniert nicht aus dem Survival-Modus. Wenn wir ständig überfordert sind, ob mit unseren Lebensumständen, unseren Emotionen oder anderen Faktoren, bleibt kein Raum für Ausdruck. Der Anspruch, dann kreativ zu werden, kreiert eher noch mehr Druck und wirkt dabei fast lähmend.
Der Schlüssel ist also, erstmal alle Ansprüche wegzunehmen und sich so zu begegnen, wie es gerade ist. Sich zu zeigen, dass es nicht mehr ums nackte Überleben geht, sondern es jetzt sicher ist, sich auszudrücken.
Genau diese Erkenntnisse habe ich in meinen DEEP DIVE Workshop zu dem Thema einfließen lassen:
Wir schauen uns an, was Kreativität überhaupt ist, welche neuronalen Mechanismen dahinter stecken und was für sichere Kreativität brauchen.
In der Praxis wenden wir uns unserem besten kreativen Tool zu: Unserem Körper.
Mit einer befreienden Embodiment-Session wird getanzt, gefühlt und ausgedrückt, was eben da ist.
So, dass ihr aus diesem Workshop geht, und gefüttert mit Inspiration seid, aber vor allem auch wisst, wie ihr eurem Körper dabei helft, Platz zu machen für eure ganz individuelle Praxis.